Samstag, 22. Mai 2010

Katze unversorgt in Wohnung zurückgelassen?

Gestern, Freitag, 21.05.2010, erreichte uns mittags gegen 14 Uhr ein Notruf aus Lemgo: in einem Mehrfamilienhaus sei in einer Dachgeschoßwohnung seit ca. 3 Wochen eine Katze unversorgt von den verschwundenen Wohnungsmietern zurückgelassen worden (wieso der Tierschutz erst jetzt informiert wurde ist unklar..). Dies war für uns der Startschuß einer ebenso verzweifelten wie mühevollen Rettungsaktion:

Phase 1: Kontakt zum Vermieter aufgenommen; dieser hat keinen Zweitschlüssel (darf er lt. Gesetz auch nicht), ist aber mit einer Öffnung der Wohnung einverstanden;

Phase 2: Polizei in Lemgo informiert; diese schickt eine Streife zur Beurteilung der Situation vor Ort;

Phase 3: Polizei ist vor Ort; die Beamten sehen - nach Rücksprache mit dem Vermieter und Feststellung daß die Kostenfrage für eine Zwangsöffnung der Wohnung unklar sei und außerdem kein Mensch sondern "nur" eine Katze eventuell gefährdet sei - zunächst keinen Handlungsbedarf und ziehen ab;

Phase 4: kurze Zeit später wird unser Verein von einem Beamten der Polizei Lemgo telefonisch darüber informiert, dass der Wohnungsmieter sich in einem Pflegeheim befinde, man mit seinem Betreuer gesprochen habe und dieser versicherte, dass sich keine Katze in der Wohnung befinde!

Phase 5: Die unmittelbare Wohnungsnachbarin erklärt, sie habe die Katze noch einen Tag vorher am Fenster sitzen sehen; vom Balkon der Nachbarswohnung aus überzeugt sich der stellv. Vereinsvorsitzende, Herr Westerheide, selbst von den Gegebenheiten (sieht allerdings kein Tier) und versucht mit einem langen Holzstab, das leicht geöffnete Dachflächenfenster weiter aufzudrücken - der Versuch misslingt. In einem weiteren per Handy geführten Telefongespräch mit der Lemgoer Polizei erklärt der Beamte unmissverständlich, daß für die Polizei die Angelegenheit zunächst erledigt sei da sich definitiv kein Tier in der Wohnung befinde.

Phase 6: Herr Westerheide ruft die Feuerwache Lemgo an um eine Notrufnummer des Detmolder Veterinäramtes (Freitag nachmittags um mittlerweile 15 Uhr erreicht man dort natürlich auf "normalem"Weg niemanden mehr) zu erhalten; der freundliche Feuerwehrmann hat zwar eine Notrufnummer, darf diese jedoch nicht herausgeben. Allerdings ruft er dann dort an und meldet die Angelegenheit.

Phase 7: Die notdiensthabende Veterinärmedizinerin meldet sich bei uns und lässt sich den ganzen Sachverhalt darstellen; sie verspricht, eine schnelle Lösung zu finden.

Phase 8: Gegen 17.30 Uhr ruft die Dame vom Veterinäramt an und teilt mit, sie habe in Erfahrung bringen können daß die Katze in der Wohnung sei (!), diese jedoch regelmäßig von einer Bekannten der Wohnungsmieter versorgt würde; die Veterinärin werde sich entweder am gleichen Abend oder am Samstag mit der Dame treffen um eine Lösung für das Tier zu finden;

Phase 9: Heute, Samstag,22.05.2010 informiert die Dame vomVeterinäramt uns telefonisch darüber, dass die Katze sich nunmehr in guten Händen zur weiteren Pflege befinde...

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